Da stockte das Huhn wohl kurz. Der letzte Tag geht nur mit noch einem Tag Verspätung online. Ich finde es schön, dass so viele bis zum Schluss durchgehalten haben. Dann lassen Sie mich den Tag doch noch mal Revue passieren.
Wir haben uns sicherheitshalber den Wecker auf halb sieben gestellt. Umso schöner, wenn man zwanzig Minuten vorher von selber wach wird und sich noch mal rumdr… ach, scheiß drauf. Kaffee macht sich nicht von selbst. Trotz des Restprogramms an diesem Freitag (Heißt: Packen und räumen) lassen wir es eher gemäglich angehen. Das meiste ist schon gepackt und ein nicht unerheblicher Teil auch schon in Anhänger und Auto gepackt. Und so mache ich mich nochmal auf den Weg zum Spar um ein letztes Mal Brötchen für das Frühstück zu holen und in diesem Zuge auch das allerletzte Pfand dem Recycling-Kreislauf zuzuführen. Das Wetter ist recht angenehm, weshalb wir das letzte Mal auf der Terrasse sitzen und dort frühstücken. Gegen neun Uhr beginnen wir, die Frühstücksüberbleibsel zu entsorgen und das restliche Geschirr zu spülen. Die letzten Koffer werden geschlossen und im Auto verstaut. Nachdem auch die letzte Schublade nochmal durchschaut wurde (Stand Samstagabend fehlt tatsächlich noch nix), hängen wir um kurz vor halb elf den Anhänger ans Auto und starten wohlgemut unsere Rückreise nach Deutschland. Das erste Mal kommen wir aber schon kurz hinter dem Ortsschild zum Stehen. Clemens hat noch nicht gepinkelt. Das hält der Kleine bis Deutschland nicht aus. Also raus und ins Gebüsch pullern. Einsteigen, weiterfahren, Stop-And-Go. Kaum auf der Schnellstraße Richtung Gous und Autobahn, geht das Gebummel schon los. Selten kommt man über Schrittgeschwindigkeit raus. Das liegt letztlich an den Ampeln vor und um Goes und dem Ab- und Rückreiseverkehr. Nach guten 40 statt 20 Minuten erreichen wir die Autobahn A58 Richtung Antwerpen. Von da an geht es erstmal ein bisschen schneller, wenn auch generell viel Verkehr herrscht. Der Ring um Antwerpen ist ein wenig später dann auch verstopft, weshalb wir eine Umfahrung des Staus durch die Stadt nutzen, die zwar auch eher holperig ist, jedoch vermeidet, auf der Autobahn parken zu müssen. Danach rollen wir gemächlich mit 100 Sachen durch Belgien und wieder durch die Niederlande bis kurz vor Aachen. Vor einigen Monaten haben wir im WDR einen Reisebericht über die Maas-Region gesehen. Es wurde unter anderem eine gemütliche Waldgaststätte Nähe Vaals besucht. Und die steht seit dem auf unserer ToDo-Liste. Abhaken könnten wir das also heute. Von der Autobahn sind es nur rund 10 km. Als wir gegen halb zwei am Mittag dort ankommen, passt eigentlich alles perfekt. Emil hat Hunger angekündigt und wenn wir so in uns hineinhorchen, dann könnten auch wir eine Kleinigkeit vertragen. Außerdem könnten wir auch alle -räusper!- eine Pinkelpause vertragen.
Wir schlängeln uns mit unserem Long Vehicle vorbei am abseits gelegenenen Besucherparkplatz und finden einen günstiger gelegenen Parkplatz, um mit dem Rollstuhl ins Boscafe ´t Hijgend Hert zu rumpeln. Schön ist es hier. Sowohl draußen auf den Terrassen als auch im Inneren.
Es gibt Nuggets mit Pommes für Clemens, Burger für Carina und Pauline und ich bekommen jeweils Sommer-Spaghetti, die nicht nur vegetarisch, sondern sogar sehr lecker sind. Bitte nicht hyperventilieren! Natürlich ist vegetarisch und lecker nichts, was einen Widerspruch darstellt. Ganz im Gegenteil. Thema wird an anderer Stelle schon diskutiert und muss nicht auch noch hier durchgekaut werden.
Nach dem Essen und Windelwechsel wird wieder aufgesattelt und die letzten Kilometer liegen vor uns. Um Köln ist es wieder sehr zäh, weshalb wir den Umweg über Bonn nehmen und uns dort unnötigerweise ein wenig verfransen. Letztlich schaffen wir auch das unfallfrei und erreichen gegen halb sechs das heimische Hamm. Und wie schon im letzten Jahr nach dem Schwedenurlaub, hat Emil wohl seine Fühler aktiv und erkennt, dass wir in die Schillerstraße abbiegen. Er beginnt zu strahlen und weiß wohl, dass wir jetzt wieder zu Hause sind. Das ist schön. Das tut gut. Mal wieder eine Situation, wo er uns zeigt, dass er verdammt nochmal mehr mitbekommt, als wir manchmal denken.
Strahlen hin oder her, das Auto und Anhänger muss ausgeladen werden. Während der Bus noch nicht komplett leer ist, läuft im HWR schon die erste Waschmaschine an. Die Heizung wird wieder eingeschaltet, das Obergeschoss ordentlich gelüftet, saubere Kleidung in den Kleider- und Lebensmittel in den Kühlschrank geräumt. Clemens kommt uns quasi auf dem Hof noch abhanden und feiert Reunion mit der Nachbarstochter. Meine Eltern, die gerade aus Altenkirchen kommen und unseren Live-Standort verfolgt haben, stoßen dafür dazu. Das heitere Treiben, welches unser Haus jetzt zwei Wochen nicht kannte, ebbt erst nach 21 Uhr ab, als Kind nach Kind ins Bett gebracht wird oder fällt. Das Feierabendbier mit Carina findet auf der Couch statt. Diese Zeilen hier werden dann heute nicht mehr geschrieben und auf morgen, Samstag, verschoben.
Und das Resümee der letzten Wochen? Das bleibt gerade aus und wird morgen nachgereicht. Aber dann gibt es schon mal was zu lesen.
Gute Nacht!