Diesen Tag werde ich in wenigen Zeilen abhandeln. So ist es gerade mein Ansinnen.
Also: Aufstehen, Frühstück, am Wasser rumgammeln, Nickerchen machen, kurz einkaufen, grillen, Smalltalk mit den Nachbarn, Bilder knipsen, Ende!
Alles klar, dann mal bis morgen. Tschüssi!
P.S.: Wollte noch erwähnen, dass die Kinder jetzt ein neues maritimes Hobby haben. Sie suchen jetzt nach Golfbällen im vor und neben uns liegendem Wasser. Der übernächste Nachbar haut wohl regelmäßig seine Bälle in die Ostsee. Auch so kann man aus meiner Sicht zum Steigen des Meeresspiegels beitragen. Der Anfang der Meeresspiegelsenkung ist gemacht und so befinden sich jetzt sieben Bälle im Besitz von Pauline und Clemens. Das diese vom übernächsten Nachbarn stammen, haben wir von unserer bereits vorgestern erwähnten Nachbarin erfahren. Deren Name ist Rosita. Auch das haben wir von ihr erfahren. Als ich die Perspektiven der Sammelaktion darin zusammenfasste, dass die Kinder die Bälle für unsere Golfspieler daheim importieren könnten oder sie einfach dem Nachbarn wiederverkaufen könnten, bestand Rosita vehement darauf, diese doch mit nach Hause zu nehmen, da der Nachbar eh schon über deutlich zu viele Bälle verfügen würde. Wir lesen zwischen den Zeilen und erkennen einen möglichen Konflikt zwischen den Schweden („Der Depp! Hämmert er schon wieder seinen Plastikmüll in die Ostsee! Wir sollten ihm seine Schläger verbiegen, diesem Pflaumenaugust.“).
Von Rosita erfahren wir auch, dass das Tier, welches wir als Otter bezeichneten, tatsächlich ein zur Marderfamilie gehörender Mink ist und wohl eine Eigentumswohnung unter unserem Steg besitzt. Die Daseinsberechtigung seiner aus Nordamerika stammenden Artgenossen ist unter anderem mit der Lieferung von Fell zur Mantelherstellung begründet. Als hätte er uns gehört, taucht er nach einigen Tagen Abstinenz am heutigen Nachmittag nochmal auf und hoppelt vergnügt am benachbarten Steinstrand auf und ab.
Als am Abend die Sonne ein imposantes Sonnenuntergangsfeuerwerk am Himmel inszeniert und wir uns für ein paar völlig spontane Urlaubsbilder auf den Steg begeben, tauchen wenig später auch wieder Rosita und diesmal auch ihr Mann auf. Wieder ergibt sich ein schönes Gespräch und wir bekommen interessante Infos zum Leben in Schweden, Fassadenfarbe und speziell dieser Nachbarschaft geliefert. Die beiden -ich schätze beide so um die Mitte 70 bis 80- sind uns sehr sympathisch und ich glaube das beruht letztlich auch auf Gegenseitigkeit.
Lustiger Moment: Mitten im Gespräch auf Englisch spricht sie Clemens auf Deutsch an und Clemens ist so verdattert, dass er sich rumdreht und wegläuft und nicht weiß, wie er auf die Frage nach seinem Namen (!) antworten soll.
Clemens.
Stumm.
Verlegen.
Ist uns auch neu. Läuft bei ihm dann auch irgendwann mal unter „Auslandserfahrung“.
Heute ist Mittwoch und mehr und mehr wird uns bewusst, dass sich unser Urlaub langsam dem Ende nähert. Übermorgen werden wir schon mit dem Sachenpacken beginnen. Nicht schlimm, da eh Regen gemeldet ist. Bedeutet, dass so gesehen morgen der letzte richtige Urlaubstag hier in Drag ist. Geplant ist nichts bestimmtes und so kann es sein, da auch das Wetter entsprechend gut gemeldet ist, dass wir wieder hier am Wasser rumliegen werden, während die Kinder nochmals Quallen oder Golfbälle fischen gehen. Und jetzt beginnt die Phase wo geschaut werden muss, dass die Vorräte sinnvoll aufgebraucht werden. Der Ritt auf Messersschneide, um nicht zu früh ohne Nahrungsmittel dazustehen und auch nicht am Ende im schlimmsten Falle Sachen entsorgen zu müssen. Ok… ein Teil wie Zucker, Salz und so weiter können im Haus verbleiben. Den anderen Teil würden wir Rosita und Mann anbieten. Viel Möglichkeiten der Entsorgung haben wir eh nicht. Unsere Mülltonne quillt schon über. Da sind nicht zuletzt auch Emils Pampers dran schuld. Er… aber gut… lassen wir das. Und damit schließe ich auch die Dokumentation des heutigen Tage ab und verbleibe mit einem pragmatischen:
P.P.S.: Nacht zesamme!