Mein literarisches Pulver habe ich bereits heute morgen verschossen. Von daher jetzt noch die Kurzform des heutigen Tages.
Plan war: Um die Mittagszeit nach Kalmar, Eis essen, weitere Teile der Stadt besichtigen, Einkaufen (geht hier Sonntags bis 23 Uhr) und Grillen.
Daraus geworden ist: Prokrastination as its best. Irgendwann Deadline auf 14:00 Uhr Abfahrt gesetzt um dann pünktlich um 15:45 Uhr in die Stadt zu fahren. Ist sicherlich auch meine Schuld. Wollte Emil eine frische Pampers machen und bin anschließend so müde (Grund s. Teil I), dass ich mich neben ihn lege und einratze. Derweil vergnügt sich der Rest der Familie weiterhin am Steg. Der heutige ablandige Wind führt dazu, dass unser Gewässer zumindest in weiten Teilen der Ufernähe quasi quallenfrei ist. Und deswegen springen die Kinder auch das erste Mal ganz befreit ins Wasser. Ich bin ob der juvinilen Unbekümmertheit ein wenig neidisch. Zu verkopft, der Alte mit seinen Quallen. Zudem kommt es heute zu zwei Besuchen. Zum einen Hakan, der nette Hausbesitzer, der uns auf Nachfragen nicht nur seine Kanus (s. Beitrag gestern) überlässt, sondern auch noch die dazugehörigen Paddel aus dem Privatschuppen raussucht. Sehr nett.
Zudem kommt die alte Nachbarin von nebenan vorbei und wir kommen ins Gespräch. Ihr Großvater ist nebenan aufgewachsen und sie kennt noch die Familie, die unser Haus vor über hundert Jahren bewohnt hat. Unvorstellbar: Der ursprüngliche Teil unseres Ferienhauses umfasst heute ja nicht mehr als drei Räume. Eingangsflur, Küche und Esszimmer/Stube. Die drei Kinder der „Erstbezieher“ hatten Ihren Bereich unter dem Dach und war nicht mehr als ein Kriechboden, der über eine Leiter zu erreichen war. Ohne Dämmung. Ohne alles. Bett (Strohlager?) unter den Dachpfannen. Im Sommer sicherlich zu warm und im Winter schweinekalt. Solche Verhältnisse von damals kann man sich heute mit unseren KfW-gedämmten Edelbuden gar nicht mehr vorstellen.
Letztlich auch der Grund, warum unsere alte Nachbarin hier nur im Zeitraum Juni bis September wohnt und ansonsten in Stockholm lebt. Obwohl nördlicher gelegen, ist es dort im Winter wärmer als hier. Gerade der Bereich hier an der Ostsee ist von winterlichen Nordwinden betroffen.
Ok… wo war ich stehengeblieben? Kalmar. Korrekt. Also am Nachmittag komplette Mannschaft in den Bus gepackt und ab ins Stadtzentrum. Bisschen rumlaufen, Eis kaufen, am Hafen rumlungern und zusehen, wie Pauline Clemens ’ne blutige Nase schlägt. Im örtlichen ICA Megastore von der schieren Menge an Konsumgütern erschlagen werden, trotzdem alles, was wir brauchen und noch viel mehr einkaufen und wieder zurückfahren. Weil es mittlerweile sieben Uhr am Abend geworden ist, schnell den Grill anschmeißen, Emil versorgen, auspacken, einräumen, vorbereiten, umbauen, raustragen, grillieren. Wir essen heute abend im Gewächshaus. Das ist neu für uns und gar nicht mal so schlecht. Es ist hell, es ist windgeschützt, aber leider voller Insekten. Am Ende beeilen wir uns, um nicht Opfer derer zu werden, spülen ab, machen die Kinder bettfertig und kümmern uns anschließend um die eingefrorene Flasche Wein (Dipositionsfehler vom Vortag).
Zack!
Tag zuende.
Ich kehre die runtergefallenen Buchstaben und Silben zusammen u’d ge‘e au’h i’s Be‘t. Nacht z samm!