Erster Urlaubstag! Alle Geislers haben heute lang geschlafen. Sogar Eumel! Lang heißt also irgendwas bis halb acht, acht. Aber das ist auch in Ordnung. Ich fahre mit dem Fahrrad ins Dorf zur örtlichen Bäckerei und decke uns mit Brötchen und Croissants ein und drehe eine erste Runde durch den Ort.
Nachdem das Frühstück beendet ist und die Bude auf Vordermann gebracht ist, drehen wir eine Runde um den Yachthafen und schauen schonmal, ob und wo wir mal zum Essen einkehren können. Kortgene ist jetzt nicht Middelburg, aber auch hier gibt es Möglichkeiten. Wir schauen mal…
Den Nachmittag verbringen wir das erste Mal am Banjaardstrand. Kurze Aufregung zum Anfang: Carina hat im Vorfeld eine Strandbude („Begehbarer Strandkorb“) gemietet mit dem Hinweis/Kommentar, dass das Mietobjekt doch bitte einfach mit Rollstuhl erreichbar sein sollte. Die vorhandenen Strandbuden sind vom Strandaufgang her mittels Holzsteg zu erreichen, so dass man auch mit Kinder-, Bollerwagen oder Rollstuhl einigermaßen komfortabel hinkommt. In unserem Fall war aber zwischen Ende des Holzstegs und Bude noch eine Lücke von ca. 250 Metern. Der Steg ist wohl bei der letzten Sturmflut im Winter abhanden gekommen. Ich merke, wie die Halsschlagadern meiner Frau nach vorne kommen und bin bemüht, meinen kleinen Hulk im Zaum zu halten. Der Strandbudenbesitzer zeigt sich wenig verständnisvoll und es ist letztlich einer höheren Gewalt zu verdanken, dass die Situation nicht in einer Gewaltszene endet. Wir beschließen, der Bude am Ende der Welt eine Chance zu geben, nehmen den weniger umständlichen Weg über das Wattenmeer in Kauf und richten uns dort erstmal ein. Wenn wir am Ende des Tages beschließen sollten, dass uns die Bude nicht gefällt, können wir immer noch auf eine Mietpreisminderung oder -erlass pochen und uns einen anderen Strand suchen.
Am Ende des Tages beschließen wir aber genau das nicht. Zum einen gibt es in der unmittelbaren Umgebung einen Strandkiosk mit kalten Getränken und heißen Pommes, weniger Betrieb als im westlicheren Teil des Abschnitts und auf der anderen Seite ebenfalls einen Strandzugang, der nach einem bisschen mehr Fußmarsch verlangt, aber absolut machbar ist. Ende gut, alles gut. Mein Teilzeit-Hulk kommt auch klar.
Als wir gegen 18:00 Uhr den Strand verlassen ist es dort schon deutlich leerer geworden. Klar, dass es alle Leute bei dem Wetter an den Strand zieht. Wir nehmen noch einen Umweg über Colijnsplaat um das dortige Sommerfest zu besuchen, aber entweder ist es zu dem Zeitpunkt schon beendet oder wir haben es nicht gefunden. Den Plan, dort etwas zu essen wandeln wir in ein Gut-dann-grillen-wir-halt-was-zuhause. Da die Grillkohle nur noch für Hähnchenspieße reicht, wird der Rest in der Pfanne gebraten. Dazu gibt es Kartoffeln aus dem dem Backofen. Ich muss ehrlich zugeben, dass man bezüglich Grillgut schon ein wenig von zu Hause verwöhnt ist. Und so freue ich mich im Ernst auf Kartoffeln und Tomate-Mozzarella. Auch, wenn am Ende des Tages alles aufgegessen wurde.
Kinder sind irgendwann im Bett, Eltern auf der Terrasse bei Gin-Tonic und Bier und landen dann doch schon kurze Zeit später im Bett, weil Urlaub einfach unglaublich anstrengend ist.
Bzw. unglaublich anstrengend und schön.
Bzw. unglaublich schön.
Gute Nacht!