Ich bin mal gespannt, ob der Urlaub in Holland ähnlich Material und Eindrücke liefert wie zuvor der Urlaub in Schweden. Denn laut Agenda wird sich der heutige Tag nicht wirklich von dem gestrigen unterscheiden. Frühstück, Strand, Abendessen.
Und so tröpfelt auch der heutige Tag wieder aus der Sonne. Nachdem ich heute im örtlichen Spar neben den Brötchen noch Kleinigkeiten eingekauft habe, erwartet mich nach der Ankunft bereits das fertige, von Pauline zubereitete, Rührei zum Frühstück. Kurz gefrühstückt, Küche aufgeräumt, Sachen gepackt und -Zack!- sind es auch schon wieder 12:00 Uhr. Die Zeit zwischen 08:00 Uhr und 12:00 Uhr vergeht komischerweise im Urlaub gefühlt acht mal so schnell, als die Zeit außerhalb der Ferienzeit. Wer kennt es nicht? Da stempelt man pünktlich um 07:15 Uhr am Montagmorgen an, rackert die ganze Zeit, wähnt sich schon in der Mittagspause und stellt dann mit erschrecken fest, dass es erst halb neun ist und noch nicht einmal die Frühstückspause begonnen hat. Im Urlaub? Genau andersrum. Und letztlich verhält es sich auch komischerweise mit den entsprechenden Gesamtdauern: Vom Urlaubsanfang bis Urlaubsende sind es (wie in meinem Falle) drei Wochen. Vom Urlaubsende bis zum Urlaubsanfang allerdings neunundvierzig. Das ist eine zum Himmel schreiende Ungerechtigkeit. Warum ist da noch niemand gegen vorgegangen?
Lassen wir das…
Ich habe heute an der Frittenbude hinter‘m Deich einen Sonnenschirm gekauft. So einen schönen roten mit Eiswerbung drauf. Damit ich lichtscheues Reh im Körper eines Faultiers auch mal vor der Strandbude sitzen kann. Die 10 Euro schienen mir wohl investiert. Leider muss ich beim Auspacken und Aufbauen feststellen, dass die innere Konstruktion wohl von einem Nilpferd montiert wurde. Alles kaputt und zerbrochen! Also nochmal alles einpacken und bei der Gelegenheit den leeren Rehabuggy und Pauline mit zurück zur Frittierstation genommen. Der Schirm ist unkompliziert umgetauscht und der Wagen mit dem SUP beladen. Deich entlang, Deich rauf, Deich runter und wie ein Esel den Wagen wieder durch den Sand gezogen. Neben mir zieht ein Mann ähnlichen Alters einen ebenfalls ordentlich beladenen Fahrradanhänger durch den Sand. Wir schauen uns achselzuckend an und er antwortet nur „Yeah, that‘s what dads are made for…“ Geteiltes Leid ist halbes Leid.
Ich muss zugeben, dass der Schirm die Qualität des Stranderlebnisses deutlich erhöht. So genießt man den Schatten auch vor der Strandbude, jedoch mit frischem Wind, während in der schlecht isolierten Strandhütte (Energieklasse F – – -) gerne Temperaturen von an die 40°C herrschen.
Nebenan sitzt übrigens eine sympathische Familie aus Mainz mit Tante und 10-jährigen Drillingen, die wir bereits gestern kennengelernt haben. Nach dem zweiten Tag in mehr oder weniger ausführlicher Abstinenz verabreden wir uns morgen auf ein gemeinsames Bier am Strand. So mag man das.
Der Strandtag neigt sich dann auch irgendwann mal dem Ende zu und die Frage nach dem Abendessen kommt auf. Die zuvor am Morgen geschmierten Brötchen sind aufgefuttert und die Thermoskannen leergetrunken. Es werden die Möglichkeiten gecheckt und wir entscheiden uns letztlich für selbstgemachte Pizza zu Hause. Den fertigen Bausatz habe ich am Morgen noch im Spar gekauft, Hat sich also schon gelohnt. Pizza gebacken, Pizza gegessen, Kinder ins Bett gebracht, Bier und Gin-Tonic vorbereitet und ausgetrunken und Beschluss gefasst ins Bett zu gehen.