Emil hatte heute eine durchwachsene Nacht und hat viel gemeckert. Der Zustand sollte sich im Laufe des Tages auch nicht grundlegend ändern. Zudem isst er heute auch schlechter als sonst die Tage. Aber kackt ganz ordentlich. Naja. Zumindest etwas. :-/
Aus diesem Grund kann ich auch nicht mehr ab vier Uhr schlafen, hole Emil gegen 05:00 Uhr in unser Bett und steh mit ihm letztlich gegen halb sechs auf. Wir kochen uns einen ordentlichen Kaffee, hören P4, den örtlichen Radiosender, schauen Videos und denken uns lustige Sachen aus. Nebenbei fülle ich Emils Medikamentendöschen auf, was uns daran erinnert, dass dies eine der letzten Aktionen vor einer Woche zu Hause war. Heißt, dass wir morgen schon oder erst eine Woche unterwegs sind. Für‘s Frühstück hole ich im Rocknebyer ICA wieder Brötchen und traue mich die alte Kassiererin auf Schwedisch anzusprechen und frage sie erstmal, ob sie englisch spricht, weil ich ja eigentlich kein Schwedisch kann. Kann sie allerdings nicht, weshalb mir ein ebenfalls älterer Herr zu Seite springt und simultan übersetzt. Das hat mich gefreut und wieder mal bewiesen, dass man sich auch einfach mal aus der eigenen Comfortzone bewegen muss. Ist nicht immer einfach, führt aber meistens zu angenehmen Erfahrungen. Anlass war der Bon aus dem Pfandautomaten. Hier hat an die Möglichkeit, sich das Pfand ausbezahlen zu lassen oder es einem guten Zweck zu spenden. Hier ging das Pfand an den örtlichen Fußballverein. So habe ich das zumindest interpretiert.
Für heute besteht zunächst noch kein weiterer Plan, weshalb wir eine Fahrradtour ins Auge fassen. Im nördlichen Teil Kalmars (also südlich von uns) befindet sich ein Dirttrack. Also die naturnahere Variante eines Pumptracks. Laut Google Maps und Komoot müssten es irgendwas um die 15 km hin und demnach auch wieder zurück sein. Weil wir uns aber nicht wirklich aufraffen können, verbringen wir den weiteren Vormittag und Mittag noch im Haus und dösen so vor uns hin. Die Kinder beglücken nach Mittag den buchlesenden Urs auf dem Steg mit ihrer lautstarken Quallensammlerei. Als wir dann gegen halb zwei Richtung Kalmar aufbrechen, setzt noch während wir uns in Drag befinden der Regen ein. Am Dorfrand ist er bereits so heftig, dass wir unter einer Eiche Schutz suchen. Schnell wird klar, dass ein Rückzug wohl angebrachter wäre. Die Rückfahrt dauert gerade nur 5 Minuten, führt aber dazu, dass wir fast vollständig durchnässt zu Hause ankommen und die Räder im Gewächshaus und Schuppen parken. Wir trocknen uns und kochen Kaffee und warten einfach auf schöneres Wetter. Also erstmal auf morgen. Am Nachmittag fahren Pauline und ich nochmal in den Supermarkt und kaufen die restlichen Dinge für Wraps ein. Das und noch ein paar Dinge dazu. Und so sitzen wir abends wieder in unserer kleinen gemütlichen Küche beisamm‘ und essen mexikanisches Essen. Auch schön: Die Eltern machen im Urlaub alles für die Kinder (was so eher normal ist), die Kinder spülen dafür im Gegenzug das Geschirr mangels einer Spülmaschine. Emil ist am Abend deutlich besser gelaunt. Und das ist schön.
Am Steg haben die Kinder am Nachmittag das lebende Exemplar einer ordentlichen Schlange entdeckt. Google schlägt uns irgendwas zwischen Ringelnatter (unkritisch) und Kreuzotter (giftig) vor. Wir sind gewarnt und verhalten uns entsprechend vorsichtiger in Zukunft. Überhaupt ist, was die Tierwelt angeht, hier einiges geboten. Neben Möwen, Komoranen, Schwänen und Grauweiher, schwimmt in regelmäßigen Abständen auch befelltes Tier am Steg vorbei. Unsere Vermutung geht Richtung kleinem Seeotter. Sehr pusierlich.
Und dann soll ich noch schreiben, dass Clemens und Pauline gerade spülen und Clemens ganz komisch abtrocknet und einen Deckel hat fallen gelassen.